Sattelpflege
Der Sattel ist ein wertvoller Teil der Ausrüstung. Seine regelmäßige und richtige Pflege trägt dazu bei, dass das gute Stück auf lange Sicht ansehnlich und gebrauchstüchtig bleibt. Es empfiehlt sich den Sattel bei intensiver Verwendung wenigstens zweimal zu reinigen und zu ölen; einmal pro Jahr genügt, wenn er nur gelegentlich zum Einsatz kommt.
Man braucht dazu nicht viel: einen soliden Sattelständer, einen Eimer mit handwarmem Wasser, einen Schwamm, einen weiche langfaserige Bürste, Sattelseife, ein paar kurzgeschorene Stücke Lammfell und das richtige Öl. Es empfiehlt sich, kurz Rücksprache mit dem Sattelmacher zu halten und das Öl zu verwenden, mit dem dieser den Sattel erstmals geölt hat. In der Regel wird es 100 %reines Neatsfoot-(Klauen-) oder ein hochwertiges Pflanzenöl (Olive, Distel, Raps oder Walnuss) gewesen sein. Weniger ratsam sind „Lederpflege-Mittel“ die aus Mineralöl-Derivaten hergestellt werden, weil sie die Struktur vegetabil gegerbter Leder auf Dauer angreifen.
Losen Schmutz und Staub entfernt man im ersten Schritt mit der weichen Bürste. Eine Luftdruckpistole – falls verfügbar – erleichtert diesen Vorgang, weil mit ihrer Hilfe auch die verstecktesten Winkel ausgeblasen werden können.
Mit Wasser, Schwamm und Sattelseife rückt man sodann der gesamten Satteloberfläche und insbesondere dem hartnäckig verschmutzten Leder zu Leibe: Fender-Innenseiten, Latigos, Billets, Steigbügel, Vorderzeug- Rückseite, Back-Cinch.
Das geeignete Öl wird aufgetragen, solange das Leder noch feucht, die Poren offen sind. Dabei gilt: mit dem getränkten Lammfell über die Oberfläche huschen, das Leder nicht darin ersäufen. Es empfiehlt sich zudem alle Teile des Sattels, die direkten Kontakt mit dem Pferd haben, mit versiegelnden, fett- oder wachshaltigen Pflegemitteln vor dem Eindringen von Schmutz und Schweiß zu schützen. Verkratzte Kanten lassen sich mit feuchtem Schwamm, Sattelseife, einem Stück Canvas und „ellbow-grease“ wieder auf Hochglanz polieren.
Der beste und sicherste Platz für einen Sattel, so heißt es, ist der Pferderücken. Nach dem Ritt sollte er wenigstens an einemgeräumigen, gut belüfteten Platz aufbewahrt werden, auf der Seite liegend oder auf einem Rack. Hitze oder Kälte schaden dem Leder nicht, wohl aber der Schimmelpilz, der in feuchten, stickigen Sattelkammern beste Existenzbedingungen vorfindet.
„Hard use“, so hat es Don Butler, einer der fähigsten und respektiertesten Sattelmacher seiner Zeit in Sheridan, WYO, zu Lebzeiten niedergelegt, „is better for saddles than abuse. Taking a little time to care for your saddle and equipment will repay you dividend down the road“.