Der "full rough out" Sattel

 

Wenn bald der Frühling an Macht gewinnt, wird der stämmige Palomino-Wallach „Pecos“  seinen Reiter in einem neuen Sattel durch die Lande tragen - in einem  T.C. Wade, dessen Lederkleid die rauhe, robustere „Fleisch“-seite und nicht die „schöne“ Haarseite zur Schau stellt. Der „Full Rough Out“ gilt seit jeher als der „ganze Kerl“ unter den Sätteln. Er ist das schnörkellose Werkzeug der Kuhhirten, das bei der täglichen Arbeit so leicht nichts krumm nimmt - keine Delle, keinen Kratzer, keinen rope-burn.

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Als „ehrliche Haut“ verweigert sie gerne die Dekoration, die Punzierung. Zur Zierde gereichen ihr allenfalls sechs Mincer-Conchos aus weißer Bronze, und ein Paar chromglänzende Weber Bell-Bottom-Steigbügel. Das Leder zeigt sich lieber lebendig, geädert, wild und etwas faserig. Es wird sich selbst schmücken, mit den Schwielen des Gebrauchs, weil jeder Ritt  seine Spuren hinterläßt. Wind und Wetter, Sonne und Regen werden es gerben. Und nach vielen Jahren einmal wird dieser Sattel das sein, was die Pferdeleute im Nordwesten der USA respektvoll einen „battle scared veteran“ heißen.

 
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Auch für diesen Sattel hat Ben Swanke in Billings, MT, den Baum gebaut. Der Sitz mißt 15 Inches. Das Cantle ist rund und 4 Inches hoch. Das Flatplate-Rigging befindet sich 15/16 Position. Alle Beschläge sind aus rostfreiem Edelstahl. Das schwere Leder kommt aus der Gerberei „Hermann Oak“ in St.Louis. Es ist hinsichtlich der Qualität ein Statement für sich und auf beiden Seiten ohne Schönheitsfehler. Beim Abhäuten der Rinder kommt es nämlich nicht selten vor, daß ein schneller Schnitt die Fleischseite verletzt. Dann wäre eine solche Haut für einen Rough-Out-Sattel nicht mehr zu gebrauchen.

 
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